Säure-Basen-Gleichgewicht

Der Säure-Basen-Haushalt reguliert den pH-Wert Deines Blutes und zielt damit auf ein Gleichgewicht an Säuren und Basen ab. Nur so können zentrale Stoffwechselprozesse in Deinem Körper aufrecht erhalten bleiben. Doch wie ist der Begriff Säure-Basen-Haushalt wissenschaftlich zu verstehen und wie kann ein solches Gleichgewicht eingestellt werden?

Was wird unter Säure-Basen-Gleichgewicht verstanden & warum ist er so wichtig?

Die Regulierung des pH-Wertes und folglich die Etablierung eines Säure-Basen-Gleichgewichts in Deinem Körper sind entscheidende Voraussetzungen für den Ablauf grundlegender Prozesse, einschließlich wesentlicher Stoffwechselvorgänge. 

Zunächst einmal liegt ein Säure-Basen-Gleichgewicht nur dann vor, wenn der pH-Wert Deines Blutes in einem konstanten Bereich liegt. Als Referenz sollte ein pH-Wert zwischen 7,35 und 7,45 angestrebt werden. Wird der Wert von 7,35 unterschritten, spricht man von einer Übersäuerung. Weitaus seltener liegt ein Wert höher als 7,45 vor. Aber auch das ist möglich und gleichermaßen schädlich. Man spricht hier von einer Alkalose.

Das Säure-Basen-Gleichgewicht ist folglich maßgebend dafür, dass grundlegende Prozesse in Deinem Körper normal funktionieren. Als Katalysatoren fungierende Enzyme können nur bei bestimmten Blut-pH-Werten, auch als physiologische pH-Werte bezeichnet, bestmöglich arbeiten. 

Geraten diese Werte nur leicht ins Schwanken, hat das bereits Einfluss auf die Enzymaktivitäten und somit auf das reibungslose Funktionieren Deines Stoffwechsels.

 

Was ist eigentlich der pH-Wert?

Der pH-Wert wird wissenschaftlich als der Wert von Säuren und Basen angegeben. Der neutrale Wert ist 7,0. Werte unter 7,0 gelten als sauer. Letztere reichen von 6,0 und 7,0 (leicht sauer) bis zu stark sauren Werten unter 2,0. PH-Werte über 7,0 fallen in den basischen oder alkalischen Bereich. Ein stark alkalischer Wert ist ebenso gesundheitsschädlich wie ein stark saurer Wert.

 

 

pH-Skala

Wie gleicht der Organismus den Säure-Basen-Haushalt aus?

Der Säure-Basen-Haushalt ist als ein dynamisches System zu verstehen. Schwankungen resultieren aus einem unausgeglichenen Verhältnis von Säuren und Basen in Deinem Körper. Eine Vielzahl an Enzymen in unserem Körper regulieren den pH-Wert, halten ihn in einem konstanten Bereich und sind folglich dazu in der Lage, ein vorliegendes Ungleichgewicht auszubalancieren. Von einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt spricht man folglich, wie zuvor erwähnt, wenn der pH-Wert des Blutes einen leicht basischen Wert zwischen 7,35 und 7,45 annimmt. 

Wie reguliert der Körper den Säure-Basen-Haushalt?

Säuren werden sowohl von unserem Körper produziert als auch mit der Nahrung aufgenommen. Jedoch müssen diese neutralisiert werden, um ein gesundes Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Zum einen werden dafür basische Substanzen benötigt. Zum anderen werden überschüssige Säuren über die Lunge (Atem), die Nieren (Urin) und die Haut (Schweiß) aus dem Körper ausgeschieden.

Hauptsächlich wird der Säure-Basen-Haushalt durch unsere Ernährungsweise reguliert, da bestimmte Nahrungsbestandteile entweder sauer oder basisch verstoffwechselt werden.


Dies beeinflusst den pH-Wert im Blut. Der Körper setzt automatisch verschiedene Prozesse in Gang, um einen allgemeinen Säureüberschuss zu vermeiden. Wenn diese Regulationsprozesse jedoch nicht ausreichen oder nicht genügend Basen zur Neutralisierung zur Verfügung stehen, muss unser Körper die Säuren auf andere Weise "loswerden", indem er sie im Bindegewebe ablagert. 

 

 

frau im gleichgewicht 

Methoden zur Regulierung des Säure-Basen-Haushalts

Ist das Säure-Basen-Gleichgewicht gestört, greift unser Körper auf zentrale Regulationsmechanismen zurück. Diese bauen Säuren im Körper ab, indem sie mit Kalium, Kalzium, Zink und Magnesium neutralisiert werden. Dafür werden in Knochen, Zähnen, Haaren, Blutgefäßen und Organen vorkommende Mineralien herangezogen.

 

 

Puffersysteme des Körpers

Das Puffersystem unseres Körpers funktioniert dank bestimmter Substanzen, die Veränderungen des pH-Werts im Körper auffangen und das Gleichgewicht wiederherstellen. Zwei wichtige Bestandteile dieses Systems sind:

· das im Blut gelöste alkalische Bikarbonat

· und der rote Blutfarbstoff Hämoglobin.

Wenn sich Bikarbonat mit Säure verbindet, entsteht Kohlensäure, die wiederum aus Wasser und Kohlendioxid besteht. Dieses wird aus der Lunge ausgeschieden und stellt den pH-Wert des Blutes wieder her. 

Lunge & Niere

Die Nieren und die Lunge sind die wichtigsten Organe zur Regulierung des Säure-Basen-Haushalts. Die Niere ist das einzige Organ, das Säuren direkt ausscheiden kann. Die Lunge stößt durch die Atmung Kohlendioxid aus. 

Bindegewebe

Wenn das Puffersystem und die Nieren nicht ausreichen, können im Bindegewebe Säuren eingelagert werden. So kann der Körper die Säure "loswerden" und den pH-Wert des Blutes stabilisieren.

Knochen

Die Knochen können zur Wiederherstellung des Säure-Basen-Gleichgewichts beitragen, indem sie basische Mineralien freisetzen. Wenn dieses Phänomen jedoch über einen längeren Zeitraum auftritt, kann es den Körper schädigen.

Wie wirkt sich Übersäuerung auf das Säure-Basen-Gleichgewicht aus?

Eine Azidose wird auch als chronische Übersäuerung (latente Azidose) bezeichnet und tritt auf, wenn der pH-Wert im Blut unter seinen normalen, leicht basischen Wert fällt. Der Säure-Basen-Haushalt des Körpers befindet sich also nicht mehr im Gleichgewicht und das Blut ist „übersäuert“. Gründe hierfür können Lungenerkrankungen oder Stoffwechselstörungen sein.

Wenn der pH-Wert unter 7,15 sinkt, liegt eine Azidose akut vor. Dies kann gefährlich für den Menschen sein und muss von einem Arzt behandelt werden. Es ist daher wichtig zu wissen, dass sich eine Übersäuerung nicht von Beginn an bemerkbar macht. Häufig kommt es zu einem schleichenden Verlauf, in welchem sich gesundheitliche Beeinträchtigungen zusehends mehren.

Folgende Erscheinungen können auftreten: Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, fehlender Antrieb und Appetit, Muskel- und Kopfschmerzen, Gelenkbeschwerden und Probleme mit der der Haut.

Ernährung bei Übersäuerung

Die Art und Weise sich zu ernähren ist von großer Bedeutung, wenn es um Übersäuerung und das Vorliegen eines Ungleichgewichts des Säure-Basen-Haushalts geht. Zwar ist die Ernährung noch immer Gegenstand der Forschung. Trotzdem ist es möglich, Lebensmittel zu identifizieren, die den Körper bei der Produktion von Basen unterstützen.

Dabei ist es wichtig zu beachten, dass Lebensmittel nicht einfach nach ihrem pH-Wert klassifiziert werden. Denn erstens durchlaufen sie im Magen ein stark saures Milieu, welches Basen neutralisieren kann. Und zweitens können auch säurehaltige Lebensmittel basisch verstoffwechselt werden.

 

basische lebensmittel

Unterstütze deinen Körper dabei, den Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen!

Der Säure-Basen-Haushalt ist einer der wichtigsten Mechanismen für die Gesundheit des Körpers und das reibungslose Funktionieren des Stoffwechsels. Sehen wir uns einige Tipps an, um das Gleichgewicht zu erhalten.

Um zu verstehen, wie man Probleme aufgrund von Übersäuerung vermeiden kann, muss man zunächst die Ursachen kennen. Dazu gehören Stress und ein hektischer Lebensstil, unausgewogene Mahlzeiten, die ständige und längere Einnahme von Medikamenten, eine sitzende Lebensweise und wenig oder im Gegenteil übermäßige körperliche Aktivität. 

Um das richtige Säure-Basen-Gleichgewicht wiederherzustellen, ist es zunächst wichtig, eine unausgewogene Ernährung zu korrigieren. Darüber hinaus sind das weitgehende Vermeiden von Stresssituationen und das gezielte Einplanen von Entspannungspausen während des Tages gute Maßnahmen, die dem gesamten Organismus helfen. Ein basisches Fußbad oder ein Vollbad baut Stress ab und fördert die Entsäuerung. Basische Tees oder Tabletten können gute Verbündete sein. Bewegung kann auch zum Stressabbau beitragen.

Nützlich für die Wiederherstellung des Säure-Basen-Gleichgewichts ist auf jeden Fall die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels.